Badami und dessen nähere Umgebung bietet eine große Ansammlung von Tempeln aus dem vierten bis sechsten Jahrhundert.
Auf der Hinfahrt verzögerte sich unsere Ankunft in Badami um etwas drei Stunden. Gegen ein Uhr in der Nacht standen wir mit unserem Bus plötzlich mit einer Panne am Straßenrand. Dabei hatten wir eigentlich einen sehr neuen Bus erwischt. Nach etwa zweieinhalb Stunden traf schließlich ein Techniker ein, der den Fehler innerhalb kurzer Zeit behoben hatte. Einige Fahrgäste, die es sehr eilig hatten, waren zwischendurch schon in andere Busse umgestiegen, die aber nicht direkt nach Badami fuhren, so daß wir wahrscheinlich doch schneller waren und zudem noch die bequemere Fahrt in dem Super Deluxe Bus hatten.
In Badami sind alle historisch interessanten Bauwerke um den Tank herum zu finden. Dort warten auch die Führer, die einem liebendgerne die einzelnen Sehenswürdigkeiten zeigen. Nördlich des Tanks gibt es eine Festungsanlage, die in eine natürliche Felsformation hineingebaut wurde.
Vor unseren Besichtigungen trafen wir diese Gruppe von Kindern mit den geschmückten Kühen beim Tank. Wie so häufig wollten sie von uns auch wieder fotografiert werden, worauf wir in diesem Fall natürlich auch ohne zu zögern eingingen. Die Hörner vieler Stiere sind grundsätzlich immer bemalt. Zu gewissen Festivitäten werden aber die ganzen Tiere bemalt und geschmückt wie es hier der Fall war.
Affen gibt es fast überall in Indien. In Badami waren es jedoch besonders viele. Sobald die Affen merkten, daß man etwas eßbares dabei hatte, kamen sie gleich auf einen zu. Bei den Höhlentempeln holten wir nur ein paar Kekse heraus, die wir zwischen uns ablegten, in der Absicht sie an die Affen zu verfüttern. Ein ganz schneller Affe, sprang jedoch zwischen uns, packte sich die ganze Tüte und verschwand damit.
Waschmaschinen gelten in Indien als Luxus und sind nicht weit verbreitet. Auch unsere Kleidung wird von unserer Putzfrau per Hand gewaschen. Vielerorts geht man zum Waschen der Wäsche zu einem natürlichen Gewässer. In Badami ist dies der Tank, um den sich an diesem Samstag scheinbar die halbe Stadt versammelt hat. Während sich die Kinder ein erfrischendes Bad zusammen mit den Kühen und Schweinen gönnen, waschen vorwiegend die Frauen die Wäsche. Manchmal zweifelt man wirklich daran, ob die Kleidung auf diese Weise sauberer wird. Außerdem wird die Kleidung recht stark strapaziert, denn anstatt des Schleuderns wird die Wäsche im hohen Bogen auf einem Stein ausgeschlagen.
Die bekanntesten historischen Bauwerke in Badami sind die vier Höhlentempel auf der südlichen Seite des Tanks. Neben drei hinduistischen Tempeln findet man hier auch einen Jain-Tempel.
Aihole liegt etwas mehr als vierzig Kilometer in östlicher Richtung von Badami entfernt. Hier gibt es die ältesten Tempel in der Region, die zum Teil aus dem vierten Jahrhundert stammen. Außerdem beeindruckt Aihole auch durch die Anzahl der dort stehenden Tempel. In einem Umkreis von etwa drei Kilometern findet man etwa 200 Tempel. In dem äußeren Seitengang des Durga Tempels stehen noch sehr gut erhaltene Reliefe von Hindugottheiten. In eine freie Lücke setzte sich dieser lokal ansässige Junge als Ersatz.
Für die Tour nach Aihole und Pattadakal hatten wir uns in Badami ein Taxi für 450 Rs gemietet, das uns zu den einzelnen Tempeln fuhr. Der Vorteil vom Taxi gegenüber dem Bus ist, daß die Taxifahrer meist die Gegend kennen und einen gleich zu den richtigen Orten hinbringen. Manche Orte sind mit dem Bus auch nur sehr schwer oder gar nicht zu erreichen. In jedem Fall kann man mit dem Taxi in der selben Zeit immer mehr besichtigen, als wenn man mit dem Bus unterwegs wäre, vorallem dann wenn die einzelnen Sehenswürdigkeiten recht weit auseinander liegen.
Neben der Haupttempelanlage mit dem Durga Tempel sehen wir in Aihole zwei weitere Höhlentempel und einen Tempel auf dem Gipfel einer der Badami umgebenden Hügel. Von dort aus hatte man einen hervorragenden Blick auf Badami mit seinen vielen Tempeln. In fast allen Tempeln leben unzählige Fledermäuse, die einem auch am Tag um die Ohren fliegen. Etwas unangenehm ist der Geruch, den sie in den Tempeln hinterlassen.
Die Tempel in Pattadakal sind eigentlich alle nur aus Versuchszwecken und experimentellen Gründen gebaut worden. Man wollte hier neue Tempelbaustile ausprobieren. Aus diesem Grund trifft man dort auch eine recht große Vielzahl verschiedener Tempeltypen an. Viele Elemente findet man auch an anderen Tempel im Süden Indiens wieder. Auf dem Rückweg von Pattadakal nach Badami gibt es noch drei weitere Tempel, bei denen es sich vielleicht lohnt anzuhalten.
Unser Führer in Badami hatte uns von sehr alten Felsmalereien in einer Höhle in einer Entfernung von etwa vier Kilometern erzählt, die man aber nur mit einem einheimischen Führer finden würde. Beim Museum engagierten wir deshalb einen Inder, der zwar kein englisch sprach aber uns dennoch zu den Felsmalereien führen sollten. Den Preis von 100 Rs hatten wir zuvor mit den Museumsangestellten ausgehandelt. Die Wanderung ging über ein recht felsiges Gelände und war landschaftlich sehr schön. Die Felsmalereien hat unser Führer jedoch nie gefunden. Nach 90 Minuten herumirren drängten wir ihn schließlich dazu umzukehren, da es nicht mehr lange bis zum Dunkelheitseinbruch war und es auch anfing zu regnen.