Ein Wochenendtrip führte uns nach Kochi, einer ehemaligen portugiesischen
Kolonie, die später von den Niederländern übernommen wurde.
Kochi liegt auf einer Insel, die der Küste vorgelagert ist. Von Enrakulam
verkehren regelmäßig Fähren nach Kochi. Kochi bietet viele
ältere Gebäude aus der Kolonialzeit. Unter anderem soll hier die
älteste christliche Kirche Indiens stehen.
Kochi ist außerdem durch seine vielen Fischer geprägt. Entlang der
Küste trifft man unzählige Netze an, die an Holzkonstruktionen
befestigt sind und mit Hilfe dieser ununterbrochen von einer Schar Fischer
aus dem Wasser gehievt werden. Es kommt jedoch durchaus vor, daß sich
keine Fische in den Netzen verfangen haben.
In Kochi herrscht eine für indische Verhältnisse ungewöhnlich
Ruhe. Es ist jedoch ein Anziehungspunkt für Touristen, die man auch fast
überall in Kochi antrifft. Eine weitere Attraktion sind die abendlichen
Kathakali Vorstellungen, die zum Teil jedoch für Touristen stark
gekürzt wurden und um eine Demonstration der einzelnen
Bewegungsabläufe und Gesichtsausdrücke ergänzt wurden.
Als wir die Santa Cruz Basilika besichtigten, feierte eine Gesellschaft in
einem angrenzenden Gebäude eine Hochzeit. Wie viele Kinder und auch
manchmal Erwachsene, wollten diese Kinder von uns unbedingt fotografiert werden.
Von Ernakulam aus werden täglich Touren zu den Backwaters von Kerala
unternommen. Vielerorts sieht man Leute, die mit der Herstellung von Fasern aus
der Schale von Kokusnüssen beschäftigt sind. Dazu werden die Schalen
zuerst sechs Monate im Salzwasser gelagert. Anschließend werden die
aufgeweichten Schalen zerklopft.
Zum Ernten der Kokusnüssen klettern die Inder auf die Palmen hinauf. Um
ihre Füße zusammenzuhalten und einen besseren Halt an der Rinde zu
bekommen, verbinden sie ihre Füße mit
einer Schlaufe. Dadurch wird das Hinaufklettern erheblich erleichtert.
Frisch geerntete Kokusnüsse sind komplett mit Milch gefüllt. Erst
wenn sie für einige Zeit lagern, setzt sich an der Innenwand der
Kokusnuß die Milch ab und geht in einen festen Zustand über.
Unser Fortbewegungsmittel auf den Backwaters war ein kleines schmales Boot,
das von zwei Personen mittels langer Stecken angetrieben und gesteuert
wurde. Lediglich, wenn das Wasser zu tief war, wurde gerudert. An manchen
Stellen schwimmen sehr viele Wasserpfanzen im Wasser. An einer Stelle hatten
sich soviele angesammelt, daß ein Durchkommen unmöglich schien.
Insgesamt waren an diesem Sonntag vier Boote mit Touristen unterwegs. Die
ersten Versuche den Pflanzenteppich mit allen Booten komplett herauszuschieben,
konnten eigentlich nur scheitern. Schließlich kamen unsere Fahrer doch
noch auf die einzige logische Idee, mit einem Boot aber vier Fahrern eine Schneise
durch den Pflanzenteppich zu pflügen.
Entlang der Strecke werden viele verschiedene Produkte angepflanzt. Neben
unzähligen Kokusnußpalmen, wachsen dort zum Beispiel ebenso Ananas
und Bananen. Auch an Reisplantagen mangelte es nicht. Außerdem sahen wir
sehr viele verschiedene Gewürze.