Ein weiteres Wochenende verschlug es uns in die Western Gaths. Ursprünglich wollten wir uns bei einem der Mitarbeiter von Daimler nur nach schönen Wanderzielen erkundigen. Da jedoch auch auf deren Seite Interesse an einem solchen Ausflug bestand, waren wir schließlich eine Gruppe von sieben DaimlerChrysler Mitarbeitern, einem Externen und den beiden Daimler-Fahrern.
Landschaftlich hat die Gegend um Kudremukh herum viel zu bieten. Man findet sowohl Tee- als auch Kaffee-Plantagen auf den meist abgeflachten Hügeln. Selbst in der trockenen Zeit ist die Region noch sehr grün.
Unsere Ankunft in Kudremukh verzögerte sich etwas, nachdem wir in der Früh etwa zwei Stunden an einer Tankstelle warten mußten, bis diese um 6:15 Uhr schließlich öffnete. Aus diesem Grund entschieden wir uns an jenem Tag nur für einen etwas kürzeren Spaziergang. Von Kudremukh laufen wir in Richtung Lakya Dam. Der Damm wurde erst dieses Jahr fertiggestellt, nachdem er im letzten Jahr erhöht wurde.
Unsere Mittagspause (d.h. eigentlich Nachmittagspause) legten wir auf dem Gipfel eines in der Nähe von Lakya Dam gelegenen Hügels ein. Von dort aus hat man einen wunderschönen Blick auf den Damm. Leider wurden wir beim Aufstieg auf den Gipfel vom Regen durchnäßt. Bei den Außentemperaturen war das allerdings für manch einen sehr willkommen, der beim Hinaufklettern auf den Hügel ins Schwitzen gekommen war.
Am Sonntag machten wir uns schließlich auf den Weg zur Kudremukh Spitze, die wir allerdings nie richtig lokalisieren konnten und aus zeitlichen Gründen nicht hätten erreichen können. Dieses Mal führte uns die Wanderung weg von den Straßen auf einem zuerst etwas breiteren Weg und später nur noch auf einem schmalen Pfad, in ein landschaftlich sehr schönes Seitental. Die Arbeiter auf den Kaffee- und Reis-Plantagen leben hier ziemlich abgeschieben und müssen einen langen Füßweg in Kauf nehmen, um die nächste Straße zu erreichen.
Auf dem Weg begegnete uns ein Arbeiter, der gerade eine Jack Fruit vom Baum geschnitten hatten und diese an seine beiden Kühe verfütterte. Die Zubereitung der Jack Fruit ist normaler Weise eine klebrige Angelegenheit. Trotzdem schlugen wir das Angebot, etwas von der Jack Fruit zu probieren, nicht aus, auch wenn anschließend unsere Hände für eine ganze Zeit lang klebten.
Auf dem Rückweg zum Firmenbus erwischte uns auch wieder der Regen. Es regnete jedoch nicht so heftig wie am Samstag. Am Bus angekommen, machen wir uns auch gleich auf den Rückweg nach Bangalore. Zwischendurch gönnten wir uns als Abendessen ein recht gutes Tali-Menu für 15 Rs pro Person. Tali Menus sind so fast die einzige Malzeit, die in Südindien gegessen wird. Es besteht immer aus Reis, zwei oder drei verschiedenen Soßen, Joghurt und manchmal auch noch Buttermilch. Als Nachtisch bekommt man häufig irgendeine Süßigkeit serviert.