Mysore liegt gute drei Stunden Busfahrt von Bangalore entfernt und ist in jeder Hinsicht einen Besuch wert. Eine der Hauptattraktionen in Mysore ist der Palace, der früher als Sitz des Maharajas diente. Selbst heute wohnen die ehemaligen Maharajas in den zurückgelegenen Gebäudeteilen. Besonders beeindruckend ist der Palace am Sonntag Abend, denn dann wird dieser von 97000 Glühbirnen hell erleuchtet.
Mysore ist stark durch den Tourismus geprägt. Man sieht an fast jeder Straßenecke Taxis stehen, die auf Kundschaft warten. Für ein Taxi muß man etwa 4 Rs für einen Kilometer zahlen, wobei der Fahrer nochmal 100 Rs pro Tag bekommt. Wenn man bei einem Reisebüro das Taxi mietet, wird häufig ein Mindestsatz von 250 km pro Tag verlangt. Egal, ob man das Taxi auf der Straße mietet oder in einem Reisebüro, man kann fast immer den Preis durch Verhandeln senken. Eventuell muß man einen Taxifahrer stehen lassen und bei dem nächsten Taxifahrer erneut mit dem Handeln beginnen.
Wie jederorts in Indien, suchen die Kühe sich überall etwas zu fressen. Diese Kuh hier hat mit dem Stroh, das auf dem umgekippten Fahrrad festgebunden ist, einen Leckerbissen erwischt. Sonst muß meistens auch Müll, wie zum Beispiel alte Zeitungen, als Nahrung herhalten.
Wie viele Kinder in Indien, wollten auch diese Jungen unbedingt fotografiert werden. Nur selten wollen die Leute, die fotografiert werden wollen, einen Abzug von der Aufnahme zugeschickt bekommen.
Wir waren eigentlich gerade auf dem Weg zum Devaraja Fruit & Vegetable Market. Kurz davor sprach uns ein Inder an, wo wir denn hin wollten. Er meinte dann, er könne uns einen schöneren Markt zeigen, nämlich den Old Market. Uns war eigentlich von Anfang an klar, daß hinter seiner Freundlichkeit natürlich geschäftliche Interessen steckten. Trotzdem folgten wir ihm. Es war sicherlich auch kein Fehler, weil wir so die Gelegenheit hatten, die Herstellung von Räucherstäbchen und Schnitzereien zu sehen. Außerdem wurden uns die ganzen verschiedenen Öle erklärt, für die Mysore unter anderem bekannt ist.
Neben den Ölen ist Mysore für seine Seide und die Schnitzereien aus Sandelholz berühmt. Die Farben, die auf dem Bild rechst zu sehen sind, werden von den Indern dazu verwendet, um auf der Straße vor der Haustür Zeichnungen zu erstellen.
Am Sonntag besichtigten wir die Sehenswürdigkeiten, die etwas außerhalb von Mysore liegen. Unser erstes Ziel war der Tempel in Somnathpur. Die Fahrt dorthin führt über eine sehr schwach befahrene Straße durch eine landschaftlich schöne Gegend.
Vor allem das Grün der Reisfelder leuchtet in dem Sonnenlicht einmalig schön. Außer den Reisfeldern gibt es viele Felder, auf denen Zuckerrohr angebaut wird. Kokusnußpalmen sind natürlich auch hier überall gegenwärtig.
Durch den schlechten Zustand der Straße löste sich während der Fahrt an unserem Taxi irgend ein Teil, das wieder befestigt werden mußte. Somit mußten wir zwischendurch eine kurze Zwangspause einlegen.
Der Keshava Tempel in Somnathpur beeindruckt vor allem durch seine reichlichen Verzierungen an der Außenwand. Er stammt aus dem Jahr 1268 und ist noch sehr gut erhalten. Als zweites Ziel peilten wir das Fort in Srirangapatnam an. Dort bestiegen wir den Turm der Moschee, besichtigten das Gefängnis, den Sri Ranganathaswamy Tempel, Tipus Sommerpalast und sein Mausoleum.