Vorallem in den wärmeren Monaten ab April bzw. Mai sind die Western Gaths wegen ihrer Höhenlage und der daraus folgenden niedrigeren Temperaturen ein beliebtes Reiseziel. Schon während der Kolonialzeit haben die Engländer in den heißen Monaten ihre Verwaltung in die Western Gaths nach Ooty verlegt. Ooty ist heute jedoch stark durch Touristen geprägt und mancherorts vielleicht nicht mehr so sauber, wie man es sich von einem Urlaubsort wünschen würde. Ooty ist der bekannteste Urlaubsort in den Nilgiris. Nilgiris heißt in der Übersetzung blaue Berge. Die Bergkette hat ihren Namen durch den häufig auftretenden blauen Dunst bekommen.
Ein Überbleibsel aus der Kolonialzeit ist auch der Blue Mountain Train (Nilgiris Train), mit dem man von Mettupalayam nach Ooty fahren kann. Diese immer noch mit Dampf betriebene Zahnradbahn legt die 45 km lange Strecke bis nach Ooty in etwa viereinhalb Stunden zurück. Zwischendrin muß immer wieder Wasser nachgefüllt werden, so daß es an den einzelnen Bahnhöfen zu etwas längeren Aufenthalten kommt und man aussteigen kann, um die beeindruckende Landschaft genießen zu können.
Der botanische Garten in Ooty ist ebenfalls ein Relikt aus der Kolonialzeit. Er ist aber heute noch gut gepflegt und deshalb unbedingt einen Besuch wert. Man findet dort viele der Pflanzen, die man aus deutschen Gärten kennt.
In den Nilgiris ist der Anbau von Tee sehr verbreitet. Vielerorts sieht man sich über ganze Bergzüge erstreckende Teeplantagen liegen, die zu Spaziergängen einladen. In Ooty bekommt man auch Tee, aus der Region zu kaufen. Die beste Qualität soll der Orange Peako haben.
In Ooty findet man mit Leichtigkeit ein Taxi, mit dem man die nähere Umgebung erkunden kann. An dem Taxistand in der Nähe des Busbahnhofes gibt es sogar eine Tafel auf der schon Touren zu verschiedenen sehenswerten Orten vorgeschlagen sind. Entscheidet man sich für eine dieser Touren, hat man den Vorteil, daß man nicht mehr über den Preis debattieren muß. Wir entschieden uns für eine dieser Touren. Sie führte uns zu einem See, einem Wasserfall, einem Staudamm und einem Hügel mit Rundumblick. Der einzige Nachteil ist, daß man bei so einer Tour meist nicht viel Zeit für die einzelnen Orte hat, so daß man sich zumindest in der Hauptsaison immer in einem Pulk von Touristen bewegt und auch nur die Orte sieht, die durch den Müll der Besucher recht verschmutzt sind.
Landschaftlich sehr beeindruckend ist der Wasserfall, den wir gesehen haben. Leider stört auch hier der Müll und an manchen Stellen verbreitet der Wassserfall auch eher einen unangenehmen Geruch nach ungeklärtem Abwasser.
Auf dem Rückweg nach Bangalore bietet es sich an, eine Pause beim Mudumalai Nationalpark zu machen. Schon die Fahrt von Ooty zu dem Nationalpark ist sehr interessant. Innerhalb kurzer Zeit begibt man sich von dem auf einer Höhe von 2245 m gelegenen Ooty auf eine Höhe von nun mehr nur noch 900 m über dem Meeresspiegel. Während eines Großteils der Fahrt hat man einen hervorragenden Blick auf die unter einem gelegene Tiefebene. Auf der Strecke gibt es auch etliche Aussichtspunkte, die es sich vielleicht lohnt anzusteuern, falls man nicht gerade wie wir die Strecke mit einem öffentlichen Bus zurücklegt.
In der näheren Umgebung vom Mudumalai Nationalpark gibt es leider nur die staatlichen Unterkünfte, die man unbedingt in Ooty buchen sollte. Um zu einer privaten Unterkunft zu kommen, braucht man auf jeden Fall ein Fahrzeug, das einen dorthin bringt.
Im Mudumalai Nationalpark gibt es prinzipiell zwei Transportmöglichkeiten. Zum einen kann man an einer Safarie im Bus teilnehmen. Die zweite, sicherlich angenehmere Fortbewegungsart ist ein Elefantenritt. Man sieht zwar nicht unbedingt mehr Tiere vom Rücken eines Elefantens. Man hat jedoch einen besseren Rundumblick und nicht das permanente Motorengeräusch, so daß man auch die Vogelstimmen wahrnehmen kann. Während unserer Safarie sahen wir Rehe, Affen und etliche Pfaue aus unmittelbarer Nähe.