Unterkunft und Arbeit

In Bangalore haben wir unsere eigene Wohnung, die wir uns nun nur noch zu zweit teilen. Anfangs waren noch zwei weitere Praktikanten in der Wohnung untergebracht. Es ist ein kleines Drei-Zimmer-Appartment im ersten Stock eines zweistöckigen Hauses. Über uns befindet sich noch eine Dachterrasse, die zum Wäschewaschen und trocknen benutzt wird.
 

Zu unseren Vermietern haben wir eine sehr nette Beziehung. Für das Pongalfest, eine Art Erntedankfest, haben unsere Vermieter verschiedene Nahrungsmittel vor dem Eingang zum Haus auf die Straße gemalt. Es ist hier üblich, regelmäßig irgend ein Muster im Eingangsbereich auf die Straße zu malen. Diese Zeichnungen werden auch ohne Anlaß wieder erneuert.
 

Immer wieder werden wir von unseren Vermietern zum Essen eingeladen. Hier essen wir auf typisch indische Weise von Bananenblättern. Es ist hier auch nicht üblich, mit Besteck zu essen, obwohl man in Bangalore im allgemeinen überall Besteck in den Restaurants bekommt.
 

Unsere Wohnung ist groß genug, so daß wir uns ein paar Gäste zum Essen einladen können. So haben wir nun schon mehrfach zu Käsespätzle eingeladen. Es gibt in Indien zwar nicht alle Zutaten zu kaufen, so daß bei manchen Sachen auch etwas improvisiert werden muß.
 

Gleich neben dem Gebäude von DaimlerChrysler wird zur Zeit ein neues Gebäude hochgezogen. Auf den Baustellen hier überwiegt vor allem die Handarbeit. Selbst die Baugruben für das Fundament werden von Hand ausgehoben. Dabei arbeiten die Frauen genauso schwer wie die Männer. Ganze Familie sind auf den Baustellen beschäftigt. Selbst die Kleinkinder befinden sich den ganzen Tag auf der Baustelle und spielen in unmittelbarer Nähe der Baugruben oder auch in den ausgehobenen Löchern. Für die Arbeiter wurden gleich neben der Baustelle einfache Unterkünfte gebaut, in denen die Familien auf engstem Raum wohnen. Als diese zu Beginn der Bautätigkeit errichtet wurden, wurde wieder deutlich, das hier vieles geschieht, ohne daß vorher überlegt wird, denn die ersten Unterkünfte wurden an einer Stelle gebaut, an der auch die Baugrube ausgehoben werden sollte. Somit wurden diese ersten Unterkünfte nach ein paar Tagen wieder abgerissen und an einer anderen Stelle wieder aufgebaut.
 

Das DaimlerChrysler Research Center liegt ganz in der Nähe vom Cubbon Park. Somit ist es weder sehr weit zur MG Rd noch zur Commercial Street. Besonders schön ist der "Kantinenbereich" auf dem Dach. Mittags wird dort das Essen serviert und man kann sich dort sonst auch jeder Zeit einen Tee oder Kaffee abholen.